×

Erste Zeichen erkennbar

Die britische Live-Industrie erlebte zuletzt Rekorde, doch mit dem Brexit könnte alles anders werden

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 23.11.2019

brexit musikmarkt tourplanung

Die britische Live-Industrie erlebte zuletzt Rekorde, doch mit dem Brexit könnte alles anders werden

© Breakingpic via Pexels

Die britische Live-Industrie konnte 2018 Rekordumsätze und ein starkes Besucherwachstum für Konzerte und Festivals im Vereinigten Königreich feststellen. Doch der Brexit könnte das Wachstum nachhaltig dämpfen.

Laut dem von UK Music veröffentlichten Bericht "Music by Numbers 2019" (PDF) erlebte die britische Live-Industrie 2018 ein Rekordjahr. Deren Anteil an der Bruttowertschöpfung lag bei 1,1 Milliarden Pfund, zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr. Die Zahl der Konzert-Besucherinnen und -Besucher lag 2018 bei 29,8 Millionen (+2% im Jahresvergleich), die Zahl der Festivalgäste ist um 23 Prozent auf 4,9 Millionen gestiegen. 

Nicht zu unterschätzen ist der Stellenwert des Musiktourismus: 11,2 Millionen Menschen aus dem In- und Ausland reisten zu britischen Konzerten und Festivals, drei Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Besucher/innen gaben insgesamt 4,5 Milliarden Pfund für Tickets, Gastronomie und Unterbringung aus – 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Musik-Tourismus im Vereinigten Königreich trug damit dazu bei, über 45.000 Jobs zu erhalten. 

Dunkle Vorzeichen

Diese positiven Zahlen werden überschattet von den noch immer andauernden Verhandlungen über den Brexit: In Folge des Brexit und der damit erschwerten Einreise ins Vereinigte Königreich ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Musiktourist/innen aus dem (EU-)Ausland drastisch sinkt. Dies würde sich negativ auf die Einnahmen der Live- und der Tourismus-Industrie auswirken.

Bereits jetzt zeigt sich, dass die Ticketverkäufe von Events, die weiter in der Zukunft liegen, unter den Brexit-Verhandlungen leiden (PDF): Weniger Menschen sind bereit, Tickets für Events auszugeben, bei denen nicht sicher ist, ob sie schlussendlich überhaupt stattfinden können. 

Britische Musikerinnen und Künstler haben bereits häufiger angemerkt, dass der Austritt aus der EU negative Auswirkungen auf die Musikindustrie haben könnte. Gerade für kleinere Acts würden sich Touren außerhalb des Vereinigten Königreichs wegen hoher Kosten und gestiegenem bürokratischen Aufwand kaum noch lohnen.

Ähnliche Themen

Die Auswirkungen des Brexits treffen britische Künstler hart

Katastrophale Zustände

Die Auswirkungen des Brexits treffen britische Künstler hart

veröffentlicht am 18.11.2022   12

Drei Viertel der britische Musikschaffenden rechnen mit Umsatzeinbußen durch Brexit

Appell an britische Regierung

Drei Viertel der britische Musikschaffenden rechnen mit Umsatzeinbußen durch Brexit

veröffentlicht am 31.05.2021   2

Kulturorganisationen in Großbritannien fordern Plan für EU-Tourneen nach Brexit

Kritik an Premierminister Boris Johnson

Kulturorganisationen in Großbritannien fordern Plan für EU-Tourneen nach Brexit

veröffentlicht am 06.05.2021

Nach Brexit-Deal: 9 von 10 UK-Musikern befürchten finanzielle Einbußen

Dringender Handlungsbedarf

Nach Brexit-Deal: 9 von 10 UK-Musikern befürchten finanzielle Einbußen

veröffentlicht am 28.01.2021

Nach Brexit-Deal: Vertreter/innen der UK-Musikbranche äußern Kritik

Unbefriedigendes Ergebnis

Nach Brexit-Deal: Vertreter/innen der UK-Musikbranche äußern Kritik

veröffentlicht am 14.01.2021

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!