Deutliche Veränderungen erkennbar
Neuer Bericht zeigt die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die US-amerikanische Musikwirtschaft
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© Markus Spiske via Pexels
Bis zum 12. März 2020 konnte Nielsen ein Gesamtwachstum des US-amerikanischen Marktes in Höhe von 14,6 Prozent im Jahresvergleich ermitteln. Im Zeitraum vom 13. März bis zum 2. Juli sank das Wachstum auf ein Plus von nur noch 6,2 Prozent im Jahresvergleich, sodass für den bisherigen Zeitraum 2020 im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 9,4 Prozent festgestellt werden konnte.
Tiefgreifende Umbrüche
Der Ausbruch der Covid 19-Pandemie hat dabei für einen tiefgreifenden Umbruch des Hörverhaltens und der Verkaufszahlen gesorgt.
Veränderungen in den alltäglichen Routinen, wie etwa das Arbeiten aus dem Home Office und den dadurch bedingten Verzicht auf das Musikhören beim Pendeln, dämpften das Wachstums von On-Demand Audio Streams: Bis zum 12. März stellte Nielsen ein Jahreswachstum von 20,4 Prozent fest; nach dem Stichtag fiel die Wachstumsrate auf 13,8 Prozent.
Nichtsdestotrotz ist Streaming mit einem Gesamtwachstum von 16,2 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2020 der deutliche Gewinner: Die Albenverkäufe (digital und physisch) brachen um insgesamt 18,1 Prozent im Jahresvergleich ein; eine Entwicklung, die durch die Pandemie noch verstärkt wurde (-6,7% auf -25,2% ab dem 12. März).
Vinyl bleibt siegreich
Auch, wenn der Lockdown insgesamt einen leichten Rückgang der Verluste im Bereich digitaler Album- und Song-Verkäufe bedingte (-24,6% auf -7,3% und -26,4% auf -21,2% respektive), reichten diese dennoch nicht aus, den drastischen Einbruch der physischen Verkäufe aufzufangen: Diese fielen nach dem 12. März von +4,6 Prozent auf -35,4 Prozent; kumuliert bedeutet dies einen Verlust von 20,3 Prozent im Jahresvergleich.
Die Ausnahme im Hinblick auf physische Verkäufe stellt erneut die Schallplatte dar: Die Verkäufe von LPs stiegen im Vergleich zum Vorjahr erneut an. Der Nielsen-Bericht beziffert das Verkaufsvolumen 2020 auf 9,2 Millionen Dollar; gut 11,2 Prozent mehr als die 8,3 Millionen Dollar des Vorjahres.
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