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"Running Over": Die Plagiatsvorwürfe gegen Justin Bieber erfahren eine überraschende Auflösung

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 24.02.2020

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"Running Over": Die Plagiatsvorwürfe gegen Justin Bieber erfahren eine überraschende Auflösung

Justin Bieber (2020). © Joe Termini

Der Singer/Songwriter Asher Monroe beschuldigt Justin Bieber, in einem Song auf dessen neuem Album "Changes" eine Melodie von Monroe geklaut zu haben. In der Tat klingen beide Tracks melodisch identisch – und doch ist Bieber vollkommen unschuldig.

"Changes", das fünfte Album Justin Biebers, erschien am 14. Februar 2020. Bereits weniger als einen Tag später beschuldigte Asher Monroe Bieber via Twitter, in "Running Over" eine Melodie aus seinem Song "Synergy" geklaut zu haben.

Ob Katy Perry, Led Zeppelin, Ed Sheeran oder Lady Gaga – Plagiatsvorwürfe plagten 2019 die Musikbranche; sehr zum Leidwesen der Songwriter/innen. Ein Vorwurf gegen Bieber scheint also erst einmal nicht aus der Luft gegriffen, zumal beide Songs bereits ab der ersten Sekunde musikalisch tatsächlich beinahe identisch klingen. Hat Bieber hier also dreist geklaut?

Justin Bieber  Running Over (feat. Lil Dicky)(Audio)

Asher Monrie – Synergy

Aufklärung von dritter Seite

Die überraschende Antwort lautet in diesem Fall ganz klar: Nein! Ein Produzent mit dem Künstlernamen "Laxcity" erklärte via Twitter, dass Bieber mit absoluter Sicherheit niemanden plagiiert hat. Bei der verwendeten Spur handelte es sich vielmehr um ein lizenzgebührfreies (royalty free) Sample von der Online-Plattform Splice.com, das Laxcity dort veröffentlicht hat – ein Sample, dass jede/r Musiker/in frei verwenden darf, solange er/sie es legal über Splice.com erworben hat.

Ein Präzedenzfall?

Wie The Verge schreibt, sind die Songs von Bieber und Monroe nicht die einzigen, die dieses Sample verwenden – die Website gibt an, eine Vielzahl von Stücken entdeckt zu haben, die auf Laxcitys Kreation basieren. Monroe war wohl einfach nicht bewusst, dass sein Track auf einem fremden Sample aufbaut. 

Die steigende Popularität von Plattformen wie Splice.com – nach eigenen Angaben hören sich die Splice-User rund 60 Millionen Samples in der Woche an – könnte durchaus dazu führen, dass Songs in Zukunft häufiger auf gleichen Samples basieren. Während Marktplätze wie Splice.com für Produzent/innen eine Möglichkeit darstellen, Geld zu verdienen, nutzen selbst größere Acts wie Bieber diese als Inspirationsquelle. 

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