Advance Waiver
Sony Music will künftig die ungetilgten Zuschüsse weiterer Musiker bei Auszahlungen ignorieren
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Sony Headquarters. © mk7, CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0), via Wikimedia Commons
Wie bereits von uns berichtet, beschloss Sony Music Entertainment (SME) im Jahr 2021, die ungetilgten Vorschüsse von Künstlerinnen und Künstlern, die vor dem Jahr 2000 von dem Label unter Vertrag genommen wurden, künftig bei den Tantiemen-Auszahlungen zu ignorieren.
Erstmals Tantiemen
Nun gab Sony Music-CEO Rob Stringer in einer Präsentation (PDF) die Fortsetzung und Ausweitung des sogenannten Advance-Waiver-Programms bekannt.
Diese Erweiterung soll Künstler/innen erreichen, die vor mindestens 20 Jahren bei SME unterschrieben und seitdem keinen weiteren Vorschuss erhalten haben. Sie sollen zukünftig auch in der Lage sein, vom Streaming-Boom zu profitieren, indem sie erstmals Tantiemen für ihre Musik erhalten werden.
Hintergrund ist die Tatsache, dass viele Acts von Sony Vorschüsse für die Produktion von Singles, Alben etc. erhielten, diese aber wegen unvorteilhafter Verträge niemals zurückzahlen konnten – und das trotz teilweise beträchtlichen Erfolgs. Da die Einnahmen mit den Vorschüssen verrechnet wurden (und werden), erhielten sie bisher unter Umständen nie Geld für ihre Musik. Weitere Details gibt es hier.
Schrittweise Erweiterung
Das Programme galt zunächst nur für Künstler, die vor dem Jahr 2000 Verträge mit Sony Music abgeschlossen hatten. Mit der Ausweitung bietet das Label in diesem Jahr auch Musikern, die vor 2001 Verträge abgeschlossen hatten einen Schuldenerlass an. 2023 wird die Befreiung dann voraussichtlich Künstler erreichen, die vor 2002 bei SME unterschrieben haben.
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