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Preispolitik im Fokus

ValueAct Capital steigt als Investor bei Spotify ein – folgen jetzt Preiserhöhungen?

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 15.02.2023

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ValueAct Capital steigt als Investor bei Spotify ein – folgen jetzt Preiserhöhungen?

© Spotify

Das Investment-Unternehmen ValueAct Capital steigt als Anteilseigner beim Streamingdienst Spotify ein. ValueAct ist bekannt dafür, Druck auf die Preispolitik seiner Investitionsobjekte auszuüben – kommt nun also die Erhöhung der Spotify-Abogebühren?

Am 10. Februar 2023 hat die Investmentgesellschaft ValueAct Capital auf einer Veranstaltung der Columbia University bekanntgegeben, eine Beteiligung an dem Streaming-Platzhirsch Spotify erworben zu haben. Zwar ist der konkrete Umfang der Beteiligung nicht bekannt, jedoch führte die Akquise direkt zu einem Anstieg des Spotify-Börsenkurses am folgenden Tag. 

ValueAct Capital könnte Preissteigerung beschleunigen

Ein Blick auf die Investment-Vergangenheit von ValueAct erklärt die Auswirkungen der Akquise auf die Börsenkurse: So hat das Unternehmen in der Vergangenheit bereits in Unternehmen wie Adobe, Microsoft und Motorola investiert und ist bekannt dafür, sich als sogenannter "activist investor" aktiv für die Verbesserung der Finanzen seiner Investitionen einzusetzen.

So hat ValueAct Capital in der Vergangenheit bereits häufiger Preiserhöhungen durchgesetzt – was wiederum den Schluss nahelegt, dass auch der Druck auf Spotify steigen könnte, die monatlichen Abo-Gebühren zu erhöhen. Bisher hatte Spotify sich geweigert, die Abo-Gebühren, wie bereits Apple und Amazon, zu erhöhen. 

Niedrigere Preise als Überlebensstrategie

Den Grund für Spotifys Zurückhaltung in Sachen Preiserhöhung sieht Analyst David Trainer, CEO von New Constructs, in der relativen Wettbewerbsschwäche von Spotify im Vergleich zu seinen größeren Konkurrenten wie Apple Music und Amazon Music.

Die niedrigeren Preise seien laut Trainer eine Überlebensstrategie. Firmen wie Apple und Amazon bieten ein wesentlich breiteres Produktportfolio und konzentrieren sich eben nicht nur auf Streaming. Verluste in diesem Segment könnten daher durch die Einnahmen in anderen Bereichen ausgeglichen werden. 

Unklare Zukunft

Für Spotify, dessen Service sich auf das Streaming beschränkt, sei es laut Trainer hingegen schwierig, die Verluste auszugleichen und wettbewerbsfähig gegenüber seinen größeren Konkurrenten zu bleiben – die Weigerung, die Preise zu erhöhen, sei nur ein Indiz dafür. 

Es bleibt abzuwarten, ob ValueAct Capital seinen neu gewonnenen Einfluss in Bezug auf die Preisgestaltung geltend machen wird – und wie die Spotify-User dann auf eine mögliche Preiserhöhung reagieren würden. 

Die zunehmende Konzentration Spotifys auf eine Maximierung der Gewinne scheint zumindest bereits an der Börse Früchte zu tragen: Nicht nur, dass der Aktienkurs nach der Bekanntgabe des ValueAct-Investments anstieg; auch die Bekanntgabe drastischer Stellenkürzungen scheint die Investor/innen zu beruhigen: Trotz höherer Verluste im vierten Quartal 2022 stieg der Aktienkurs im Anblick auf diesen Sparkurs weiter an.    

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