Wirtschaftsminister Altmaier kündigt weitere Hilfen für Solo-Selbstständige an

Einer der Hauptkritikpunkte am Überbrückungsgeld ist die Tatsache, dass es nur für Betriebskosten eingesetzt werden kann. In der ARD kündigte Bundeswirtschaftsminister Altmaier nun an, über "zumutbare Alternativen" für Solo-Selbstständige nachzudenken.

Kurz vor den erneuten Beratungen von Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder, die vermutlich heftige Einschränkungen für den Kulturbereich mit sich bringen werden, mehren sich die Anzeichen, dass die Bundesregierung weitere Hilfen für Solo-Selbstständige im Kulturbereich plant.

In einem Interview im ARD-Morgenmagazin erklärte Altmaier, die bestehenden Hilfen nützten vornehmlich Selbstständigen mit Betriebskosten, nicht aber einem Musiker, der in seinem Wohnzimmerschrank "die Trompete aufbewahrt hat".

Auf dem Weg zum Unternehmerlohn?

Ziel sei es, auch "diesen Menschen" zu helfen: "Sie haben heute die Möglichkeit Grundsicherung zu beantragen zu erleichterten Bedingungen. Das schreckt aber viele ab, weil sie glauben, dass das ein Schritt ist, den man ihnen nicht zumuten kann. Deshalb reden wir [in den nächsten Wochen] über zumutbare Alternativen."

Bemerkenswerterweise erklärte Altmaier, nie ein Gegner des sogenannten Unternehmerlohns gewesen zu sein, der anders als die Überbrückungshilfen auch zur Deckung der Lebenshaltungskosten eingesetzt werden dürfte. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatte erst vor kurzem einen solchen Unternehmerlohn für bayerische Kulturschaffende angekündigt.

Morgenmagazin: "Soloselbständige: Altmaier sucht nach finanziellen Alternativen"

Das Funktionieren eines vielfältigen Kulturangebots besitze nicht nur eine große wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche Bedeutung. Es ermögliche Menschen, Kraft für den Arbeitsalltag zu schöpfen und sei daher auch für den Bundeswirtschaftsminister "von großer Bedeutung", so Altmaier gegnüber der ARD.