Böses Netz – Gutes Netz
Streaming-Umsatz-Plus von 106% im Jahr 2015 lässt den deutschen Musikmarkt wachsen
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Entwicklung Musikstreaming. © Bundesverband Musikindustrie e.V., GfK Entertainment
Die Prognose übertroffen und besonders der jüngste Spross im bunten Strauß der Musikdareichungsformen blüht mit einer Verdoppelung seines Umsatzes ordentlich auf. Da darf man schonmal positiv drauf sein, so wie Sony-Music-Deutschland-Chef Philip Ginthör im Wired-Interview:
"Das ist ein Grund zum Optimismus. Es zeigt, dass Phänomene wie das Streaming — ganz klar ein Zugpferd der Kreativbranchen — den Mainstream erreicht haben. Dazu kommt: Der deutsche Markt ist im internationalen Vergleich sehr gesund in seiner Struktur. Wir haben eine unglaubliche Formatvielfalt. Das ist einzigartig, das gibt es in anderen Märkten nicht mehr so."
Über Audio-Streaming werden somit inzwischen 14,4 Prozent des Gesamtumsatzes generiert. Downloads liegen mit 15,6 Prozent Umsatzanteil noch knapp darüber. Das Digitalgeschäft macht in Summe nun 30,8 Prozent, also knapp ein Drittel, des Gesamtmarktes aus.
Die CD bleibt "die Leitwährung", Vinyl liegt bei 3,2% Marktanteil
Nachdem das Internet ehemals der böse Teufel war, der für die Niederschlagung des Musikbusiness verantwortlich zeichnete, avanciert es nun dank der neuen Techniken und erfolgreichen Anbietern wie v.a. Spotify zum großen Retter des Musikmarktes?
Die Tendenz verweist auf ein "Ja", aber diese Frage bleibt aktuell dennoch unbeantwortet. Denn insbesondere hierzulande ist die Leitwährung des Musikmarktes auch weiterhin die CD geblieben: Sie allein hat trotz eines Rückgangs um 4,2 Prozent immer noch für 60,8 Prozent der Einnahmen aus Musikverkäufen gesorgt. Das sieht in den USA übrigens schon ganz anders aus.
Vinyl ist im Endergebnis mit einem Plus von 30,7 Prozent zwar nicht ganz so stark gewachsen wie noch in der Hochrechnung angenommen, macht aber inzwischen 3,2 Prozent des Gesamtumsatzes aus (2014: 2,6 Prozent).
Unter dem Strich liegt der Anteil physischer Musikverkäufe (CD, Vinyl, DVD/Bluray) bei 68,6 Prozent und damit bei rund zwei Dritteln.
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