×

Themenreihe zum Üben mit Tipps und Umfrage

Üben, Proben, Instrument erlernen: Wie viel und was hilft dir beim Besserwerden?

Tipps für Musiker und Bands von Sarah Granzi
veröffentlicht am 10.11.2021

üben musikunterricht probe

Üben, Proben, Instrument erlernen: Wie viel und was hilft dir beim Besserwerden?

© Dmytro Zinkevych / 123RF

Drei Akkorde und ab dafür – die bewährte Punkformel ist immer eine Option. Doch schon dafür ist eine gewisse Beherrschung des eigenen Instruments gefragt. Aber wie verbesserst du dich? Unser Themenspecial mit Tipps und einer Umfrage soll euch weiterhelfen. Die Musiklehrerin Sarah Scheuer führt hier ins Thema ein.

Ich bin als Gesangs- und Klavierlehrerin tätig und werde dort vor allem von den Eltern meiner Schülerinnen und Schüler gefragt, wie oft diese denn eigentlich üben müssen.

Meine Standardantwort: Sie sollen üben, wenn sie Lust darauf haben – denn durch ihren wöchentlichen Besuch meines Unterrichts üben die Schülerinnen und Schüler ja bereits einmal in der Woche! Doch das Thema "Üben" ist sehr individuell. Es gibt auf diese Frage eigentlich…

…keine pauschale Antwort!

Um sich einer Antwort anzunähern, ist zuerst zu klären, worum es einem vorrangig geht: Übt man für sich? Für den Unterricht? Für eine Gruppe? Will man Profi werden? Oder reicht es auch schon, allein für sich im Keller ein wenig vor sich hin zu spielen oder zu singen?

Darüber hinaus ist zu beachten, dass jeder Mensch unterschiedlich schnell lernt und sich das Üben unterschiedlich aufteilt: Während die einen Erfolg damit haben, jeden Tag zehn Minuten zu üben, funktioniert es für andere besser, ein- bis zweimal in der Woche für eine Stunde oder mehr zu üben. Während die einen spezielle Fingerübungen brauchen, verbessern sich andere schon, indem sie vor sich hin improvisieren und vieles selbst ausprobieren.

Die große Backstage PRO Umfrage

Da uns interessiert, welche Meinung ihr zum Thema Üben habt und wie ihr das Üben handhabt, haben wir eine Umfrage erstellt und wünschen uns, dass du daran teilnimmst. Gemeinsam finden wir raus:

Wie (viel) übt Musik-Deutschland wirklich?

JETZT TEILNEHMEN

Die Ergebnisse und weitere Tipps zum Thema Üben werden wir im Anschluss an die Umfrage in weiteren Artikeln bei Backstage PRO publizieren.

 

Meine Erfahrungen als Musiklehrerin

Ich mich in Vorbereitung auf diese Umfrage bereits bei Kollegen, Mitmusikerinnen und -musikern umgehört. Dabei ging es mir vor meinem beruflichen Hintergrund um Fragen zum Üben für den Musikunterricht. Außerdem zeigte sich, dass viele gezielt für Gruppen wie z.B. eine Band oder ein Orchester üben und wiederum andere in erster Linie für sich selbst üben.

Alle, die Unterricht an ihrem Instrument nehmen, gaben an, zuhause zu üben – und das durchaus auch mehrere Tage die Woche. Auf die Frage, wie oft man üben sollte, antwortete mir eine Mehrheit, dass zwei bis vier Tage die Woche angemessen sei. Bezüglich der täglichen Übungszeit zeigte sich, dass jede/r eine/ihre eigene Strategie entwickelt. 

Die Motivation

Wohl jeder Mensch, der einmal im Musikunterricht war, kennt das schlechte Gewissen, wenn man weiß, dass man mal wieder viel weniger geübt hat als man "sollte", oder als von Lehrperson oder den Eltern vorgegeben. Abgesehen davon, dass einem dafür vielleicht die Zeit fehlt, gibt es eventuell auch das Problem fehlender Motivation, sich überhaupt die Zeit fürs Üben zu nehmen.

Doch woran liegt es, dass Schülerinnen und Schüler zu wenig üben, obwohl sie wissen, dass regelmäßiges Üben auch in ihrem eigenen Interesse wäre?

Meiner Meinung nach hat die individuelle Motivation viel mit dem Musikunterricht selbst und insbesondere dem Lehrkörper zu tun: Ist die Lehrkraft motiviert und bringt den Schülerinnen und Schülern das Instrument mit Begeisterung nahe, wirkt sich das auf diese aus und erhöht im besten Fall die persönliche Motivation für das Üben. Lehrende sollten sich also bemühen, den Druck aus dem Unterricht zu nehmen und den Spaß am Instrument in den Vordergrund zu stellen!

Probiere doch mal diese 5 Tipps, durch die Üben Spaß macht und euch voran bringt!

Falls einfach mal die Lust aufs Instrument fehlt oder es unter der Hornhaut zu sehr schmerzt: Dann schau mal hier, wie mentales Üben funktioniert und was es dir bringen kann.

Die Gruppe bringts

Meine Musikerinnenkontakte, die in Ensembles spielen, gaben nur etwa zur Hälfte an, regelmäßig gezielt für dieses zu üben. Nichtsdestotrotz sind sich fast alle in einem Punkt einig: Ob sie nun für die Gruppe üben oder nicht, das gemeinsame Musizieren hilft ihnen, in der persönlichen Entwicklung an ihrem Instrument besser zu werden. Und ist nicht genau das, was man erreichen will?

Daneben gibt es noch weitere Gründe, warum deine Band öfter proben sollte, als sie es bisher tut.

Die gute Nachricht

Manche meiner Kolleginnen üben einmal in der Woche, andere fünf bis sieben Mal. Die tägliche Übungsdauer schwankt zwischen 20 bis 40 Minuten pro Tag. Die gute Nachricht: Alle sind sich sicher, im Spielen ihres Instruments besser zu werden – ungeachtet dessen, ob sie nur zehn Minuten oder eine Stunde üben. 

Selbstverständlich ist dabei mitentscheidend, was inhaltlich geübt wird. Aber schau dir auf jeden Fall auch unsere sieben Tipps zum effektiven Üben an, um das Meiste aus deiner verfügbaren Zeit herauszuholen.

Die Lektion

Eine wichtige Lektion, die sich vielleicht auf alle übertragen lässt, habe ich bei meinem Unterricht mit Kindern gelernt: Man sollte sie ohne Druck und mit viel Spaß an ihr Instrument bringen und das tägliche gezwungene Üben in den Hintergrund stellen.

Wie viel und was genau man übt, ist immer abhängig von individuellen Faktoren. Ein Hobbymusiker verfolgt andere Ziele als ein Profimusiker und übt normalerweise anders und weniger. Hilfreich ist ganz allgemein: lieber in kleinen, regelmäßigen Abschnitten üben und mit großer Konzentration dabei sein, als sich zu zwingen, nur um dann zwei Stunden lang geistesabwesend am Instrument zu sitzen.

Setze dir daher persönliche Ziele und teile deine Zeit so ein, dass du überhaupt zum Üben kommst. Finde heraus, wie oft du für das Erreichen deiner Ziele üben musst und bleibe mit Spaß dabei!

Wie du in wenigen Schritten dein Übungsziel formulieren kannst, darüber liest du in einem der Folgeartikel zu diesem Thema. Bleib dran!

Ähnliche Themen

Jammen wie die Profis: So gehen euch beim Improvisieren nie wieder die Ideen aus

Das freie Spiel üben

Jammen wie die Profis: So gehen euch beim Improvisieren nie wieder die Ideen aus

veröffentlicht am 19.12.2023   15

Spielen nach Musiknoten: Diese Vorteile und Fallstricke solltest du kennen

Das Hilfsmittel richtig nutzen

Spielen nach Musiknoten: Diese Vorteile und Fallstricke solltest du kennen

veröffentlicht am 10.11.2023   6

Von diesen starken Vorteilen profitierst du, wenn du langsamer übst

Langfristige Wirkung

Von diesen starken Vorteilen profitierst du, wenn du langsamer übst

veröffentlicht am 24.10.2023   8

3 Timing-Tipps für Bands: So findet ihr endlich zusammen

Bessere Abstimmung

3 Timing-Tipps für Bands: So findet ihr endlich zusammen

veröffentlicht am 12.09.2023   13

Raus aus der Routine! 5 Ideen für kreativeres Musikmachen

Mut zum Risiko

Raus aus der Routine! 5 Ideen für kreativeres Musikmachen

veröffentlicht am 21.07.2023   4

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!