Konzertkarten-Kauf und weitere Features
Smarte Speaker als Einnahmequelle: Amazon erweitert den Echo um neue Musik-Funktionen
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Der intelligente Lautsprecher "Amazon Echo". © Amazon
In Zusammenarbeit mit der Live Nation-Tochter Ticketmaster ermöglicht Amazon es ab sofort, den voice service Alexa zum Kauf von Konzertkarten zu nutzen. Laut Ticketmaster können Nutzerinnen und Nutzer außerdem aktuelle Veranstaltungen in der Nähe erkunden.
Im Jahr 2017 wollte Amazon noch mit einem eigenen Ticketing-Service mit Ticketmaster konkurrieren, ein Plan, den das Unternehmen aufgrund der Marktmacht Ticketmasters jedoch schnell wieder aufgab. Kurz darauf kündigte Amazon bereits an, in Zukunft das Smart Speaker-Segment weiter ausbauen zu wollen.
Ticketmaster wiederum kooperierte in der jüngsten Zeit bereits mit zahlreichen anderen Musik-Diensten (u.a. YouTube), um seine Reichweite mit der direkten Integration der eigenen Ticketing-Funktion auszubauen.
Song ID
Weiterhin hat Amazon für Nutzerinnen und Nutzer des eigenen Streaming-Angebotes eine neue Funktion namens "Song ID" vorgestellt. Song ID kann auf Wunsch aktiviert werden und nennt dann zu jedem gespielten Song den jeweiligen Artist und den Titel.
Was im ersten Moment unspektakulär klingt, hat einen vergleichsweise wichtigen (musikwirtschaftlichen) Hintergrund: Smart Speaker wie der Amazon Echo werden mit ihrer zunehmenden Verbreitung auch immer häufiger für den Musikkonsum verwendet.
Ohne Display fällt es den Nutzerinnen und Nutzern jedoch oft schwer, abgespielte Titel zu identifizieren oder den dahinterstehenden Act auszumachen. Dies wiederum ist insofern schlecht für Künstlerinnen und Künstler, als diesen dann eventuell erneute Streams ihrer Songs entgehen.
Zukunftspotential
Da Musikerinnen und Musiker durch Streaming recht wenig Geld pro Stream verdienen, gilt es jedoch einerseits, die Zahl der Streams zu steigern. Dies geschieht u.a. eben dadurch, dass man den Hörerinnen und Hörern im Gedächtnis bleibt – und es ihnen mit Tools wie Song ID (oder auch Apps wie Shazam) erleichtert, einen gehörten Song erneut zu finden.
Andererseits können Acts neben dem Streaming gerade durch Merch- und Ticket-Verkäufe Geld einnehmen. Durch einen reibungslosen (und plattformunabhängigen) Pfad vom Song zum Artist-Store könne Künstlerinnen und Künstler ihre Einnahmen im Idealfall steigern.
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